NIERENSTEIN - Human Error (LP / farbiges Vinyl) / Release-Date: 10.04.2021 (Online-Release) / 16.07.2021 (Physischer Tonträger) NIERENSTEIN - Human Error (LP / farbiges Vinyl) / Release-Date: 10.04.2021 (Online-Release) / 16.07.2021 (Physischer Tonträger)
NIERENSTEIN
"Human Error"
AUSVERKAUFT
Format: 12"-LP / farbiges Vinyl
Farbe: rot/schwarz transparent
Auflage: 300 Stück / 20 Testpressungen
Beilage: Downloadcode, Textblatt, Aufkleber
Release-Date (Online-Release): 10.04.2021
Release-Date (Physischer Tonträger): 16.07.2021
Veröffentlichungsnr.: KBR 027

Tracklist:
A01. Bank sei Dank
A02. Linksversiffte Gutmenschen
A03. Sommer, Sonne, Punkrock
A04. Plastikstrand
A05. Markenwirtschaft
A06. Human Error
B07. Bierbeschuss
B08. Graue Monster
B09. Spielplatzkrieg
B10. Mündigkeit
B11. Akustische Liebe
Hörproben / Bandcamp:
Video:
Video:
Endlich mal wieder eine unpeinliche Deutschpunkkapelle!!! NIERENSTEIN kommen aus Dresden und machen richtig geilen Rotz-/Deutschpunk.

Erst 2017 als Band gestartet folgte 2018 schon die Demo-EP mit 5 Songs, welche aber leider nur Online erschien und nicht als physischer Tonträger.

Jetzt gibt es endlich einen fetten Nachschlag in Form einer 12"-LP mit 11 breitgefächerten Songs. Zu hören gibt es 10 treibende Pogokracher und zum Abschluss noch einen Akustiksong.
Abgekotzt wird über Ausbeuter-Konzerne und Finanzierer der Rüstungsindustrie (‚Bank sei Dank’), Markenwahn ('Markenwirtschaft'), treibende Müllinseln im Ozean und an Plastik und Öl verreckende Tiere ('Plastikstrand'), den umweltzerstörenden Bauwahn egal ob in der Betonstadt oder auf dem Land ('Graue Monster') oder um unser aller geliebten "Freund und Helfer", welcher auch gern als Abschiebungskommando eingesetzt wird im Auftrag dieses verfluchten Asylsystems ('Human Error').
Neben dem ganzen negativen Scheiß, darf der Spaß aber natürlich auch nicht zu kurz kommen: Mit dem Song ('Sommer, Sonne, Punkrock') ist den Jungs eine wunderbare Festivalhymne gelungen und neben der Kritik an prolliger und stumpfsinniger Sauferei ('Bierbeschuss') positioniert sich die Band mit ('Linksversiffte Gutmenschen') ganz klar antifaschistisch, viva la Antifa!

Die 12"-LP (rot/schwarz-transparentes Vinyl) kommt in einer limitierten 300er Auflage mit Textblatt, Downloadcode und 2 Aufklebern.



Bandinfos:

Bandinfo:
Im Jahr 2017 war es endlich soweit. Gitarrist Marcus und Bassist Benni hatten nun Zeit, ihr lang geplantes Punk-Projekt zu verwirklichen. Die Suche nach einem geeigneten Sänger gestaltete sich mehr als einfach, denn es kam mit Fred, dem ehemaligen Sänger von A!SEXUELL, dafür nur eine Person in Frage. Für den Takt am Schlagzeug sorgt Robert, ein alter Freund. Sein Leid kam den Jungs bei der Namenssuche zugute, indem sie sich nach seiner Diagnose benannten: NIERENSTEIN.
Und schon ging es los mit Songwriting, Studioaufnahmen und den ersten Konzerten ab Sommer 2018. Seitdem spielen Nierenstein in Jugendzentren, auf Festivals und den abgefucktesten Geburtstagsfatschen.
Immer dabei: Gute Laune und ein Sterni in der Hand!

Line up: Fred - Gesang / Marcus - Gitarre / Benni - Bass / Robert - Schlagzeug

Bandkontakt: Facebook / Bandcamp

Reviews:

Nierenstein - Human Error LP
Wasn dat? Räudiger Hardcore Punk mit einer Knorkator ähnlichen Stimme? Jo, so ist dat! Gefällt mir sowohl von der Mukke als auch. Ist ein guter Umriss zwischen Blödsinn und politischer Kante begleitet von harten Gitarren und schallerndem Schlagzeug. Hat auf jeden Fall was, auch wenn die komplett verdrehte Mische gewöhnungsbedürftig ist. -Moron Dan- Kotzbrocken Rec (nierenstein.bandcamp)

Plastic Bomb (Nummer 117, 4/2021) [www.plastic-bomb.de]



Dresdener Deutschpunk fegt über mich hinweg! Das ist wie ein Schlagwirbel vom Schwergewichtsboxer Shannon Briggs, und erst im so genannten „Closer“ wagen sie sich an eine etwas hölzerne Akustikballade. Aber da war es auch höchste Zeit, mal das Tempo rauszunehmen. Nierensteine sind bekanntlich sehr schmerzhaft, und das Coverartwork dieser Scheibe ist es auch. Zunächst sah ich nur einen Mann, der mit seinem Sohn offensichtlich am Strand einen Drink genießt. Doch dann stockte mir der Atem – denn am Ufer liegt, ebenfalls gezeichnet, ein angeschwemmtes totes Kind, und sofort kommt diese schreckliche, fast schon getilgte Erinnerung hoch an das Foto des toten Flüchtlingskindes am Strand der griechischen Insel, das damals um die Welt ging. Darf Kunst alles? Vermutlich. Aber das ist hier nicht die Frage. „Graue Monster“ ist mein Lieblingssong auf der wirklich guten Scheibe, da er thematisch absolut in unsere Zeit passt. Die Platte kommt mit schönem A4-Texteinleger in feinster, abgedruckter Schreibschrift, und die hiesige Deutschpunk-Gemeinde wird ihre helle Freude an diesem rot-schwarzen Vinyl haben. Bandvergleiche? Nun, TELEKOMA fallen mir als Erstes ein. Aber plagiatsmäßig sind die Jungs eh nicht unterwegs. „Bank sei Dank“ ist textlich stark, während „Sommer, Sonne, Punkrock“ freudig das bunte, pure Leben auf Festivals Revue passieren lässt. (Markus Franz)
Ox-Fanzine / Ausgabe #159 (6/2021 Dezember/Januar) [www.ox-fanzine.de]



Nierenstein – Human Error LP (02.10.2021)
(Kotzbrocken Records)
Seit 2018 gibt es die Band – Nierenstein- aus Dresden, nach ihrem Demo hier nun also das Debütalbum “ Human Error“ , erschienen auf Kotzbrocken Records als 12″-Lp und digital… Das Cover hat auf jeden Fall schon mal was und man hat schon Mal nen Eindruck was musikalisch bzw textlich auf einen zu kommt.. Auf dem Album wird Deutschpunk mit leichter Hardcore Kante geboten… Von der Mucke her gefällt mir das ganz gut, die Stimme ist gewöhnungsbedürftig – passt aber bei ein paar Songs echt gut.. wie zum Beispiel bei „Human Error“ und „Graue Monster“, welche auch meine Anspieltipps sind. Textlich ist es ein sehr politisches, sozialkritisches Album… Erinnert an alten rotzigen Deutschpunk und könnte auch schon vor 10 bis 15 Jahren erschienen sein… Musikalisch würde ich als vergleich alte Pestpocken ran ziehen… Alles in allem nen solides Debut mit 11 Songs und Höhen und Tiefen… Gibt ne gut gemeinte 3.
Eddie Crucified

Crazy United [https://crazyunited.de]



NIERENSTEIN "Human Error" [Vinyl]
Erscheinungsdatum: 07-2021
Label: Sm Musik (Kotzbrocken Records/Elbpower Records)

Diese verhältnismäßig noch junge Band (dem Gründungsjahr nach), die erst seit 2.018 besteht (bei Kotzbrocken Records spricht man sogar vom Jahr 2.017) und hoffnungsvollerweise aus dem schönen Dresden kommt, hätte ich ohne dieses erste Full Length Album gar nicht auf dem Schirm gehabt, trotz einer vorher veröffentlichten 5-Track EP aus dem Gründungsjahr. Dass ich erst jetzt zum Finalgang dieser Scheibe komme, liegt u. a. am späten Eintreffen der Scheibe bei mir (im November 2.021), demnach ist die Scheibe zwar nicht mehr so ganz neu, aber deshalb ja nicht pauschal dazu verdammt, nicht auch intensiv gecheckt zu werden. ;-)

Mit dem Dresdner Dialekt spielend, geht der Opener der A-Seite "Bank sei dank" (Track 1) schön ruppig zu Werke. Gesanglich erinnert mich zunächst die Klangfarbe stark an Knorkator's Stumpen, was vorerst weiter mitschewingt und sicher auch unterschwellig Einfluss nimmt/nahm. Was sich vom Titel her zunächst einmal befremdlich liest, erweist sich als plakativ effektiv - "Linksversiffte Gutmenschen" (Track 2). Auch hier bleibt das Tempo beim Zug nach vorn und erweist sich als klare Anti-Nazi-Kante, was gerade in Sachsen nicht gerade ungefährlich ist, so offen seine Haltung zu leben, ohne ständig auf's Maul zu bekommen. Sätze wie "Blaukraut bleibt Blaukraut, die deutsche Tradition, wer Dummheit mit Löffeln frisst, wird seine Fehler wiederholen, Gestern ist Gegenwart und Zukunft Fragezeichen.." lassen das Stück selbst auch etwas über den "üblichen" Textkonsens diverser Stücke mit Haltung hinausgehen. Ich möchte es auch gar nicht kleinreden, wenn eine Band, eine Person klare Haltung einnimmt, allerdings finde ich Texte mit Gehalt, die über die gängigen-, oft zigmal kopiert-wiedergkäute-, einigepflegte Pauschalsätze hinausgehen schlichtweg sinnvoller, da wesentlich effektiver. Das erreichen Nierenstein dank der zweiten Strophe auf jeden Fall. Dass Nierenstein aber auch feiern können, unterstreichen sie mit "Sommer, Sonne, Punkrock" (Track 3). Dass man selbst bei einem eigentlich fröhlich angehauchten Text so angepisst klingt, spielt dem Stück etwas paradox (also gegensätzlich) zu Gehör, weshalb ich auch stimmungsmäßig nicht unbedingt Bock auf Sommer und Sonne bekomme, auf Punkrock dagegen schon eher, denn etwas Punk/Punkrock geht ja immer.

Genau diese Angepisstheit passt zu Stücken wie dem folgenden "Plastikstrand" (Track 4; Anspieltip I), weil man es diesen Jungs dadurch auch abnimmt, wenn sie "Plastikstrand statt Lebensraum, Tiere, die unseren Dreck verdauen, Müll soweit das Auge reicht.." ins Mikro rotzen. Und wo es um die uns alle umgebende Plastikwelt geht, ist die Gedankenbrücke zum Thema "Markenwirtschaft" (Track 5) nicht weit. Was zunächst überschaubbar intoniert wird, mündet in schönem Uptempo Punk, dem stellenweise sogar Hip Hop Phrasierungen unterkommen. Vom Idealismus und der Mucke her, erinnern mich Nierenstein an die frühen Jahre von Die Dorks. Allein von den Arrangements her, ist dieses Stück das bislang variationsreichste auf diesem Album.

Der A-Seiten-Schließer und gleichzeitig Albumtitelstück "Human Error" (Track 6; Anspieltip II) startet fast etwas Metal angehaucht mit gefühlt tiefer angelegtem Riff, das der einfachen Art wegen auch in der Wiederholung effektiv funktioniert. Auch hier biegt das Stück ins angepisste Uptempo zurück und behandelt inhaltlich das Thema "Abschiebung". Auch hier gefällt mir die Variation echt gut, wenn auch etwas überschaubarer von der Gesamtstruktur her.

Die B-Seite beginnt mit einem etwas abgegriffenem Thema "Bierbeschuss" (Track 7), das zwar echt witzig gestaltet wurde (dank "Sprachintro"; sofern man da noch von Sprache sprechen kann?), mich aber dennoch nicht so richtig mitreißt. Inhaltlich (vom Text her) qualitativ mir ein Ausrufezeichen in Sachen Respektbekundung entlockend, weiß "Graue Monster" (Track 8; Anspieltip III) den salzigen Finger in die wunden Lücken des Gesellschaftssystems zwischen Immobiliengeschäft, Oberschicht, Neureichen und stockkonservativen "Häuslebauern" zu platzieren und ihn über die Spielzeit in der Wunde zu belassen. Dagegen stinkt "Spielplatzkrieg" (Track 9) inhaltlich absolut ab, bleibt aber vom Tempo her stilsicher im bisher gezockten Punkrockbereich und macht auch keine Anstalten schlapp zu machen.

Dass Nierenstein es nicht unbedingt mit den Ordnungshütern haben (wen wundert's?), gehört ja quasi zum Selbstverständnis in Punkkreisen, dass diese aber schon recht oft in den Stücken vorkommen... schwierig oder einfach nur langweilig? Wie haltet Ihr es mit zu viel Content/zu viel inhaltlichen Raum für eine Berufsgruppe (oder eijn Thema), der (dem) man nicht viel abgewinnen kann? Denn auch in "Mündigkeit" (Track 10) geht es um die Uniformierten. Klar, wer mochte schon uniformierte Oberlehrer in seiner Jugend (*ich gehe bei Nierenstein mal anhand einige Texte mit Bezug auf Schule von jugendlichen Kids aus?!) vor sich haben, die einem die Moral aufzwingen wollten?! Bei diesem Stück erweist sich jedoch die gerade eben noch hochgelobte lyrische Qualität als Schuss in den sprichwörtlichen Ofen. Musikalisch okay, textlich allerdings eher "Müdigkeit", anstatt "Mündigkeit". Wesentlich interessanter kommt "Akustische Liebe" (Track 11; Aspieltip IV) auf (man kann es erahnen) akustischen Wegen zu Ohren. Von der Stimmfarbe her irgendwie zwischen Swiss Und Die Andern und Alarmsignal, hört man erstmals die quasi "ent-kehlte" Stimme des Nierenstein Sängers. Diesen Ansatz sich auch mal aus der Komfortzone des härteren-, temporeichen Kurses herauszuwagen, gefällt mir persönlich echt gut und rundet diese Scheibe angenehm ab, die insgesamt für die zweite Release überhaupt auf jeden Fall Potenzial erkennen lässt. Hauptsache man behält Dreck und Attitüde bei, erlaubt sich zukünftig aber auch mal ein paar Experimente bzgl. musikalischer Weiterentwicklung, dann dürfte die nächste Scheibe noch einen Ticken zulegen in Sachen Catchiness.

7,45/10 Schafe Schüsse / DannyB

Schafe Schüsse [https://schafe-schuesse.de / Originallink: https://schafe-schuesse.de/de/content/nierenstein-human-error-vinyl]