ZUNDER - Proxima B (LP + Poster) / Release-Date: 01.04.2022 ZUNDER - Proxima B (LP + Poster) / Release-Date: 01.04.2022
ZUNDER
"Proxima B"
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Format: 12"-LP
Farbe: schwarz
Auflage: 500
Beilage: Textheft, Poster (DIN A2)
Release-Date: 01.04.2022
Veröffentlichungsnr.: KBR 024

Tracklist:
A01. Pulverfass
A02. Stacheldraht
A03. Schöne Scheisse
A04. Blutrot
A05. Proxima B
B06. Konfrontation
B07. Psychohygiene
B08. GEMA
B09. Hinfallen
B10. Paradox
B11. Bombenwetter
Hörproben:
Über 6 Jahre ist es her, dass die Flensburger Band ZUNDER ihre Demo-EP "Tote Mauern" veröffentlichte. Nun gibt es endlich einen fetten Nachschlag in Form eines Albums mit 11 Songs.
Trotz teils neuer Besetzung, gibt es musikalisch immer noch den energiegeladenen DIY-Anarcho-Hardcorepunk zu hören. Wechselndes Gezeter und Gebrüll, rotzige Gitarren, rumpelnder Bass und ein treibendes Schlagzeug.
Textlich wird gegen Fundamentalisten gezetert ("Bombenwetter", "Blutrot") oder aber der "GEMA" der Mittelfinger gezeigt. Beim Albumtitel "Proxima B" geht es um den zukünftigen Ersatzplaneten, nachdem die verfickte Menschheit den Planeten Erde ausgepresst hat wie eine Zitrone. Songs wie "Psychohygiene" und "Paradox" sind dann eher persönlicher Natur und regen zum Nachdenken an.

Das schwarze Gold ist limitiert auf 500 Stück und kommt mit Textheft und DIN A2 Poster.



Bandinfos:

BANDINFO: ZUNDER ist eine D.I.Y.-HC-Punk-Band aus Flensburg, kommt aus dem Hafermarkt-Umfeld und war praktisch die Nachfolgeband von PESTFEST. Die Bandmembers spielen/spielten u.a. auch bei WRECK//AGE und MESS//AGE.
Nachdem Inga und Ingmar leider Ende 2017 aus verschiedenen der jeweiligen Lebenssituation geschuldeten Gründen die Band verließen, wurde mit Jessica und Micha ein ebenso hervorragender Ersatz gefunden.

LINE UP: Dominik: Gitarre + Geschrei / Henning: Schlagzeug / Jessica: Gezeter / Micha: Bass / Roman: Gitarre / Sascha: Gebrüll

BANDKONTAKT: www.facebook.de/zzzzunder / Bandcamp



Reviews:

Zunder – Proxima B
(Punk, Hardcore, Hardcorepunk / Black Mojito, Kotzbrocken Records, Raccoone Records)

Treibender Hardcorepunk, der in den 90ern nicht hätte besser knallen können. Das Sextett von Zunder, aus dem hohen Norden (Flensburg) ballert sich durch 11 Songs, die allesamt viele Trademarks des Genres verarbeiten, ohne dabei klischeehaft zu werden. Das Ding zündet auf alle Fälle. Ob im Midtempo, oder flott unterwegs, die Scheibe schiebt immer nach vorne. Hardcorepunk der 90er, ohne große Metal Einflüsse, zweistimmiger Gesang von Jessica und Sascha, Bäm. An aktuellen Bands fallen mir die Hamburger Disillusioned Motherfuckers und Manege Frei aus dem Ruhrgebiet ein, die einen ähnlichen Sound fahren.
Der Sound ist FETT, passend, nicht zu modern, drückend. An den Instrumenten wird nicht gestümpert, sondern abgeliefert. Die Drumms machen den Schub, zusammen mit dem Bass. Die Gitarren sägen und bauen immer wieder melodiöse Sprenkler und Bögen ein. Der Gesang der beiden wechselt sich ab, ergänzt sich, passt. Ich bin echt begeistert, dass es solche Perlen wie Proxima B noch gibt. Ohne überladenen Metal Sound. Ich mag Metal sehr, nur mit dem überproduzierten Soundteppich den mensch heutzutage oft zu hören bekommt, kann ich nicht viel anfangen.
Textlich geht es um persönliches, Gesellschaftliches und die GEMA. Proxima B zum Beispiel ist die Textgewordene Dystopie und greift das Coverartwork (von Lotte Piepfein) auf. Alles um dich herum kaputt und Tot, die Lösung so nah, trink das Gift und aus ist. Punkt.
Aufgenommen haben die sechs „Flensburger*innen“ 2019 im Wohnprojekt Hafermarkt in Flensburg. Dort leben, lebten sie wohl auch alle. Proxima B wurde von drei Labels im Sommer 2022 gemeinsam herausgebracht. Was soll ich noch mehr schreiben, als Freund*in des beschriebenen Genres sollte mensch antesten, für gut befinden, zuschlagen. Am besten hier.

Fritz Lakritz
vinyl-keks.eu [https://vinyl-keks.eu]



(LP) ZUNDER Proxima B
Kotzbrocken, kotzbrocken-info.de

Na, das hier weiß doch zu gefallen! Das ist genau meine Baustelle! Anarcho Hardcore Punk aus dem Hafermarkt-Umfeld in Flensburg...was will man mehr? ZUNDER sind sozusagen die ehemaligen von mir SEHR geschätzten PESTFEST, wo aufgrund von Bandmember-Abgängen neue Leute dazu kamen, dann aber auch konsequenterweiser der Bandnamen geändert wurde. Aber grundsätzlich ist es bei der gleichen musikalischen Ausrichtung geblieben: furioser schneller Hardcore-Punk mit einem wechselnden Frau/Mann Gesang...und das alles bitte schön super angepisst! Ach, herrlich! Die Texte sind vom Umfang her ähnlich kurz und knapp wie bei DISCHARGE, allerdings auch thematisch voll auf den Punkt gebracht. In der Kürze liegt die Würze, wobei jeder Text wie ein Nagel mit dem Hammer in dein Hirn genagelt wird. Aufgenommen wurde diese LP mit ihren 11 Songs bereits Ende 2019 noch vor der Pandemie, dennoch haben z.B. die beiden Texte "Bombenwetter" und "Blutrot", die gegen Fundamentalisten in aller Welt geschrieben wurden, heute mit dem Krieg in der Ukraine wieder einen erschreckenden aktuellen Bezug. Auch schön mal wieder einen Song gegen die verfickte GEMA zu hören, die nach wie vor zu den Krebsgeschwüren in der Musik- und Veranstaltungsbranche zählen. Ähnlich wie bei Spotify sahnen nur die oberen Multis im Musikgeschäft ab, während die Masse der kleinen Künstler mit Mini-Beträgen abgespeist wird.
Helge Schreiber (7)
Ox-Fanzine / Ausgabe #166 (1/2023 Februar/März) [www.ox-fanzine.de]

Review: Ox-Fanzine #166 / ZUNDER - Proxima B



ZUNDER - Proxima B LP
Bekanntlicher Weise dient Zunder beim Übergreifen eines Funkens zum Entfachen eines Feuers. Im übertragenen Sinne verfolgt auch das sechsköpfige Gespann aus Flensburg das Ziel, mit ihrer Musik und ihren Texten ein Feuer in Herzen und Hirnen auflodern zu lassen. Um dieses Anliegen praktisch umzusetzen, melden sich Zunder nach fast sieben Jahren der Veröffentlichungsfunkstille mit einem ersten Komplettalbum zurück, nachdem sie 2015 bereits ihre Debüt-EP „Tote Mauern“ herausgebracht hatten. Trotz diverser Besetzungswechsel halten sie musikalisch weiter den bereits damals von ihnen eingeschlagenen Kurs, so dass sich mit den elf hier zu hörenden Songs ebenso wütender wie auch abwechslungsreicher Anarcho- bzw. HC-Punk durch die Gehörgänge fräst. Derbe, ungeschliffene Riffs, kraftvoll treibende Schlagzeug-Beats und wütende weivlich-männliche Wechsel-Vocals blasen hier zur Attacke, wobei das Tempo zwischen Frontalangriff und kurzer, melodisch-kraftvoller Verschnaufpause variiert.

Inhaltlich gilt besagte Attacke den Schergen der GEMA („GEMA“) oder den rückwartsgewandten Steinzeit-Kommunist_innen des selbsternannten Jugendwiderstands, die in Flensburg, aber auch anderswo scheinbar nichts Besseres zu tun hatten bzw. haben, als Stress mit der hiesigen Anarcho-Szene anzuzetteln („Blutrot“). Darüber hinaus bildet der Aufruf zur Selbstreflexion ein zentrales und damit wiederkehrendes Thema der kurzen, versfetzenartigen Zunder-Lyrics. Hierbei üben sie Kritik an denjenigen, die vor lauter Vergangenheitsverklärung den Blick für die Gegenwart und im gleichen Atemzug auch den Mut zu kämpfen verloren haben („Pulverfass“). Klar, hinfallen gehört zum Leben dazu, aber man darf natürlich nicht versäumen, wieder aufzustehen („Hinfall`n“), wofür die eigene Psychohygiene unerlässlich ist („Psychohygiene“). Alle Lyrics findet ihr auf dem Texteinleger, der der Scheibe neben einem Poster und einem Patch beiliegt und die übrigens nach dem zukünftigen Ersatzplaneten Proxima Centauri b benannt worden ist, auf dem es wohl flüssiges Wasser geben soll und der demnach als Ersatzplanet in Frage kommen würde, wenn die Menschheit die Erde endgültig ausgepresst hat. Bis das aber so weit ist, könnt ihr euch die Zeit ja noch mit gut knallendem Punk versüßen, wie ihn u.a. Zunder fabrizieren.

Proud to be Punk #36